Artikel, Bücher, Clips zum Lernen ... auch Mathe

SWK Talks "Perspektiven für die Grundschule" - Datenbasierte Schulentwicklung ermöglichen - Folge 6

Im Gespräch waren Prof. Dr. Felicitas Thiel, SWK-Vorsitzende und Professorin für Schulpädagogik und Schulentwicklungs-forschung, Freie Universität Berlin, Prof. Dr. Kai Maaz, SWK-Mitglied und Sprecher Autorengruppe Bildungsberichterstattung DIPF - Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Daniel Hager-Mann, Ministerialdirektor im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg und Dr. Johanna Börsch-Supan, Leiterin der Abteilung Allgemeine und berufliche Bildung; Lebensbegleitendes Lernen im Bundesministerium für Bildung und Forschung. Im Mai 2023

 

Mathe­ Professor stellt Dyskalkulie infrage (Badische Neueste Nachrichten, 10.9.2022)

Sebastian Wartha ist Experte für Rechenstörungen: „Diese Diagnose ist gefährlich für Kinder, Eltern und Lehrer“

In diesem Artikel plädiert Herr Wartha richtigerweise für einen sehr behutsamen Umgang mit Begriffen wie Dyskalkulie, denn wir müssen sie sehr gut verstehen und sinnvoll einordnen können, damit Kinder auf ihren Wegen gut begleitet werden. Er sagt "Ich würde aber nie sagen, das Kind sei gestört. Ich sage: Die Beziehung zwischen der Mathematik und dem Kind ist gestört.“ ... „Man sollte sich öfter dafür interessie­ren, wie die Kinder rechnen.“ und nicht nur auf die nackten Ergebnisse und ihre Richtigkeit schauen.

https://www.ph-karlsruhe.de/www/st/presse/pdf/2022/bnn.bnn_bnn_karlsruhe.10.09.2022.pdf

 

logo! Lernschwierigkeiten Schulen Unterstützung Dyskalkulie Legasthenie

 

Ein Beitrag von logo-Tivi am 30.9.2021:

 

"Carolina hat sowohl ein Problem mit Zahlen, als auch mit Lesen und Schreiben. logo!-Reporterin Simone wollte wissen, wie die 13-Jährige damit klar kommt und hat sie besucht."

 

Ein wertvoller Beitrag, weil ...

  • ... es Kindern besser geht, wenn sie sich nicht allein fühlen mit ihren Sorgen und merken, dass es Anderen auch so geht. Das gilt übrigens für uns Erwachsene genauso! 
  • ... er auch daraufhin weist, dass es auf die Schule ankommen kann. Wie schön John Hattie zeigte, liegt ein Großteil der Einflussmöglichkeiten in hilfreicher Lernbegleitung, wirksamer Lehre und stärkender Förderung durch die Lehrkräfte
  • ... er ein wichtiges Schlusswort mit auf den Weg gibt: "Ich wünsche mir, dass alle Kinder die Unterstützung bekommen, die sie auch verdient haben."

Bei allem Wert von Gleichgesinnten, bitte die eigenen Botschaften und Richtungen gut informiert und überlegt wählen, denn ...

  • ... das kindliche Lerner-Selbstbild gedeiht im Laufe der Schulzeit und nimmt Botschaften sowie Erfahrungen in sich auf. Daher ist es umso wichtiger und stärkender statt "ich habe xy" das Selbstbild zu stärken mit "ich weiß, was ich schon alles geschafft habe und ich weiß, wie ich meine Lernfortschritte angehen kann"

 

Mathematik muss nicht wehtun (Deutsches Schulportal) - 2021

Mathematik-Unterricht sollte viel stärker auf das Verstehen ausgerichtet sein - und weniger auf das Auswendiglernen von Formeln. Zu viele Aufgaben erlauben die oberflächliche Bearbeitung, ohne den Problemen auf den Grund zu gehen. Oberflächliches Denken und schulisches Durchhängen ist eine Sackgasse, nicht nur im Matheunterricht. Oft heißt es auch, Kinder seien „einfach für Mathe nicht begabt“. Aber das gibt es nicht. Zwar glauben das schon erschreckend viele Zehnjährige (und ihre Eltern!). Aber meistens liegt es doch einfach nur daran, dass Schule etwas Wichtiges verpasst hat. 

 

An old test to identify children struggling in school evolved into assessments to determine intelligence. But should it have? (BrainFacts, 2021) 

Auf ihrer Seite stellt das euro-wissenschaftliche Redaktionsteam von BrainFacts.org vielfältige Informationen zum Gehirn, Lernen und neuronalen Erleben zusammen. In diesem Artikel stellen sie klar, wie Intelligenztests zu verstehen sind, wie sie entstanden und was ihre Testwerte überhaupt aussagen.

 

 

Selbstkonzept "Jedes Kind kann Mathe lernen" (Deutsches Schulportal) - 2020

German Study of February 2020: Teachers’ belief that math requires innate ability predicts lower intrinsic motivation among low-achieving students

In dieser deutschen Studie mit über 800 Viertklässelern und ihren über 50 Grundschullehrkräften zeigte sich ein markanter Zusammenhang zwischen der Grundeinstellung der Lehrkräfte und der Mathe-Motivation ihrer Schüler:

- Grundschullehrkräfte meinen, angeborene Begabungen eines Kindes seien für den Erfolg in Mathematik wichtiger sind als in Deutsch.
- Leistungsschwächere Kinder zeigten eine umso geringere Motivation, je stärker ihre Lehrkräfte an Mathe-Begabung glaubten.

- Leistungsstärkere Kinder wurden motivational nicht beeinflusst von den Lehrerüberzeugungen. 

 

„Mathematik ist faszinierend schön“, meint Günter M. Ziegler (Deutsches Schulportal) - 2019

Ein interessantes Interview mit dem Höhepunkt der Frage "Ist Mathe eigentlich tatsächlich so kompliziert?" und seiner Antwort:

Mathematik als Wissenschaft hat wirklich alle Schwierigkeitsstufen zu bieten – inklusive Theorien, die „fast keiner versteht“, und Problemen, die seit Jahrhunderten niemand knacken konnte. Und all das in einer eigens dafür entwickelten Formel- und Bildersprache. Ja, das ist kompliziert, doch das macht es zugleich so spannend. Aber Mathematik an der Universität ist natürlich etwas ganz anderes als die Mathematik an der Schule: In den Lehrplänen für die Schule steht eigentlich nur das, was alle wissen und können sollten, weil es wichtig und praktisch ist. Und das ist auch nicht übermäßig kompliziert, das ist wirklich „Mathematik für alle“. Im Mathematikunterricht kann man also viel lernen, auch logisches Schließen und sauberes Formulieren und Argumentieren. Auch damit lernen wir in der Schule „fürs Leben“. Und dass Mathematik – auch die Schulmathematik – dann auch noch Stoff zum Knobeln hergibt, also Herausforderungen für alle, die das wollen: Das ist doch wunderbar!

 

Der Deutschlandfunk hat bereits mehrere Artikel zum Thema Lernen veröffentlicht:

Neue Fördermethoden bei Lese-, Rechtschreib-, Rechenschwäche (2017)

Neueste Forschungen deuten darauf hin, dass Legasthenie und Rechenschwäche auf einer klinischen Störung im Gehirn beruhen. Experten setzen vor allem auf Frühförderung.

 

Wenig Förderung für Schüler mit Rechenschwäche (2015)

In fast jeder Schulklasse sitzen Kinder mit einer Dyskalkulie, einer Rechenstörung. Anders als bei einer Lese-Rechtschreibschwäche werden bei der Rechenschwäche Diagnose- und Fördermethoden an Schulen immer noch selten eingesetzt. Auch der Berliner Schülerin Norma fiel Mathe außerordentlich schwer.

 

Fernsehserie Numb3ers (ein Beispiel-Ausschnitt hier)

... ist eine US-amerikanische FBI-Fernsehserie, die den Einsatz mathematischer Methoden in der Verbrechensbekämpfung zeigt. Verantwortliche Produzenten waren unter anderem die Brüder Tony und Ridley Scott. Die Serie wurde in den USA von CBS erstmals in 2005 ausgestrahlt. Die deutsch synchronisierte Version startete in 2005 auf ProSieben. In 2009 begann Sat.1 mit der Ausstrahlung der fünften Staffel und später kabel eins.

 

"Warum Mathe für unser Leben so wichtig ist"

Die Intro zum Text der Tutorakademie spricht für sich: "„Mathematik ist das Alphabet, mit dessen Hilfe Gott das Universum beschrieben hat“, sagte einmal Gallileo Gallilei. Für Neil de Grasse Tyson ist die Mathe die Sprache des Universums und je mehr Gleichungen wir kennen, desto mehr können wir uns mit dem Kosmos unterhalten. 

Was passiert wenn uns dieses Unterhalten durch Mathe fehlt? Die Antwort von Arhimedes ist treffsicher: „Es gibt Dinge, die den meisten Menschen unglaublich erscheinen, die nicht Mathematik studiert haben. 

Für viele Schüler hat Mathematik keinen wirklichen Nutzen im Leben. Dem ist nicht so! Mathematik ist unglaublich wichtig in unserem Leben. Wir verwenden jeden Tag mathematische Konzepte sowie die Fähigkeiten, die wir aus mathematischen Problemen lernen. 

Die Gesetze der Mathematik regeln alles um uns herum, und ohne ein gutes Verständnis kann man auf erhebliche Probleme im Leben stoßen. Deshalb ist es von grosser Bedeutug, dass man die Mathematik versteht und liebt.

Mit diesem Beitrag möchten wir Ihnen näherbringen, warum Mathematik ein mächtiges und unglaublich nützliches Werkzeug ist."

 

"Alle Kinder sind Mathe-Forscher"

Das niedersächsische Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung schreibt: "Mathematik prägt unseren Alltag. Sowohl Jungen als auch Mädchen sind bereits lange vor Schulbeginn von mathematischen Zusammenhängen fasziniert. Sie erkunden begeistert Zahlen, Formen und Muster" und vieles mehr.

 

Und bitte den Humor auch in Mathe bewahren, wiederfinden, fördern, wertschätzen und erleben!

Derartige Lacher bieten viel Entspannung in manch einer schwierigen Situation. Und dann sind sie auch eine gute Ausgangsbasis dafür, im nächsten Schritt die Ärmel hochzukrempeln, zielbewußt zuversichtlich zu sein und 'ran an den Speck' mit guter Begleitung und Hilfe soweit nötig!

https://www.facebook.com/watch/?v=1535046566659270

 

Das 1×1 in der Natur entdecken (Lerntherapie Susanne Seyfried)

... ist ganz einfach und macht Spaß: rausgehen und im Garten oder in der Natur spielerisch Mathe üben. Mathe natürlich ohne Arbeitsblatt!

 

Wie Lehrer Motivation und Erfolg ihrer Schüler fördern  (phorms.de/ erschienen in Education World) 

Wie können Lehrer Schüler darin unterstützen, Herausforderungen anzunehmen, statt sich von ihnen überfordert zu fühlen? Carol Dweck ist bekannt für ihre wegweisende Forschung auf dem Gebiet der Motivations-, Persönlichkeits- und Entwicklungspsychologie. In diesem Interview fasst sie ihre Einsichten in die Bedeutung der Motivation beim Lernen zusammen.

 

The PISA 2012 results allow us to examine how certain teaching and learning strategies are related to student performance in mathematics. This report tries to relevant data and analyses that can help reflect on how to teach mathematics and on how students learn.

Mathe fürs Leben (Deutschlandfunk)

Mathematik hat einen miesen Ruf: Sie gilt als abstrakt, abgehoben und ohne Bezug zum Alltag. Welcher Irrtum! Unser Leben steckt voller Zahlen und Zusammenhänge. 

 

"Umdenken in der Pädagogik"
         von Diplompsychologe/ Pädagoge Josef Hanel (Frankfurter Rundschau 12/2019)

Die Lerndefizite können auch als Versagen des Systems Schule verstanden werden. Das Vorgehen in Schweden: Im Falle des sich andeutenden Schulversagens setzen sich alle Beteiligten, also neben der Schulleitung und Lehrkräften auch Schulpsychologen und Sozialpädagogen und andere rechtzeitig zu einer kollegialen Beratung zusammen und fragen sich, wie die Lernentwicklung dieses Kindes verbessert werden kann: Was haben wir versäumt? Was hätten wir machen können?Wie können wir dem Schulverlauf eine andere Richtung geben? Die Schule sieht sich ausschließlich in der Verantwortung für die gesamte Lernentwicklung eines Kindes und stellt die not-wendigen Ressourcen bereit und zwar in der Schule. Wenn Lernförderung frühzeitig einsetzen würde, ließe sich das Lernversagen oft vermeiden. Der zunehmende Ganztag an vielen Schulen bietet jetzt die Gelegenheit, einen Paradigmenwechsel vorzunehmen und die Schule so auszustatten, dass sie wieder alleine für den Lernerfolg eines jeden Schülers verantwortlich sein kann.

Dazu ein Vergleich: Wie lange würde sich ein Schuhmacher wohl halten können, wenn er sich für Kunden mit Senk- und Spreizfuß nicht mehr zuständig fühlen würde? In der Pädagogik überlässt man jedoch eine zentrale Aufgabe dem außerschulischen Bildungsmarkt.

In Meta-Studien über Schulqualität wird betont, dass der Schulerfolg weniger von der Unterrichtsmethode, von der Klassengröße oder von der Ausstattung der Schule abhängt, sondern hauptsächlich von der Persönlichkeit des Lehrers. Daher gilt es, die richtigen Menschen für den Beruf des Lehrers zu gewinnen, sie entsprechend gut zu bezahlen und ein Schulsystem zu schaffen, das alle Anstrengungen darauf konzentriert, jedes Kind optimal zu unterrichten.

 

André Stern: „Ich bin gut, weil ich begeistert bin“ (Karriereführer)

Ein besonderer Fall, der zum Nachdenken anregt und ermuntern sollte ausgewogen zu erziehen ...

In unserer heutigen Gesellschaft stehen schon Kinder unter einem enormen Leistungsdruck. Das Resultat sind häufig Versagensängste. André Stern verspürte nie den Druck, Leistung erbringen zu müssen, denn er ging nie zur Schule und wurde auch nicht zu Hause unterrichtet. Er arbeitet heute als Musiker, Komponist, Gitarrenbaumeister, Journalist und Autor. Wie das geht? Er wurde in seinen natürlichen Neigungen unterstützt und erreichte seine Kompetenz durch Begeisterung.

 

"RECHENSCHWÄCHE GIBT ES NICHT" (Themenabend mit Wolfram Meyerhöfer 02/2019)

Wenn ein Kind nicht rechnen lernt, dann taucht schnell die Frage auf: Leidet es an Rechenschwäche? Auf das Kind wartet dann ein medizinisch-pädagogischer Apparat, die Schule hingegen erklärt sich für unzuständig. Im Vortrag wird ein Konzept vorgestellt, das die Prämisse verneint, dass im Kind ein Defizit vorliegt. Die Annahme ist, dass mangelhafte Beschulung die Ursache ist. In der Aneignung des Mathematischen gibt es faktische, objektive Hürden. In Schulen werd diese Hürden oft gar nicht gezielt bearbeitet. 

 

"Learning and the brain" (Ed100 01/2018)

Dieser knackige englische Artikel outet Neuro-Mythen, also zwar etabliertes aber überholtes Gedankengut. Natürlich werden daneben unsere Möglichkeiten aufgezeigt, wie wir unser Gehirn pflegen und lernbereit halten können.

 

"Mathe-Angst – Wie die Eltern so das Kind" (Sozialpsychologische Forschung Uni Mannheim)

Wenn Eltern, die Angst vor Mathe haben, ihren Kindern häufiger bei Mathe-Hausaufgaben helfen, kann das bei diesen zu einer schlechteren Mathe-Leistung und dadurch zu verstärkter Mathe-Angst führen.

 

Mathe und die Angst vor Schmerzen (Stiftung Rechnen)

Regelmäßige Angst hat Auswirkungen auf die Psyche. Andauernde Furcht scheint auch viele Schüler/innen zu quälen, wenn sie an den Matheunterricht denken. Offensichtlich ist dieses Problem so schwerwiegend und weit verbreitet, dass es zum Inhalt zahlreicher Studien geworden ist. Hier werden Einsichten zusammengefasst von der Stiftung Rechnen.

 

 "Kinder mit Dyskalkulie werden behandelt, als sei ihnen nichts beizubringen" (Süddeutsche Zeitung 08/2017) 

Dabei sei es möglich, jedem Kind Grundlagen im Rechnen zu vermitteln, sagt Wolfram Meyerhöfer, Mathedidaktiker. Er hält die Rechenstörung für eine Ausrede der Schulen.

 

Mehr als Rechnen - Mathematik zwischen Schule und Schönheit (Günter M. Ziegler in Der Tagesspiegel 06/2016)

Rätseln und Ringen, Beweisen und Bewundern: Warum die Wissenschaft der Zahlen jenseits von umstrittenen MSA-Tests so wichtig für uns ist.Mathematik ist ein wesentlicher Teil unserer Kultur: Die Menschheitsgeschichte beginnt mit geometrischen Mustern und dann mit Zahlen, lange vor den Anfängen von Schrift.

 

Woher kommt die Angst vor Mathe? (Deutschlandfunk 11/2015)

Wichtig sei, so die Forscher, den Teufelskreis zwischen Angst und schlechter Leistung zu durchbrechen.

 

"The Secret to Raising Smart Kids" (Scientific American 01/2015) 

Dieser Augen öffnende englische Artikel fasst die wichtigen psychologischen Erkenntnisse zusammen, die zeigen wie die Grundvorstellungen des Lernenden sein/ihr Lernen prägen und beeinflussen.

 

"Der Todeskuss für die Mädchen" (Die Zeit 09/2015)

Die Neigung zu Mathe hängt sehr von den Erfahrungen beim Umgang mit Mathe ab und so auch von Lob und Tadel, sagt die Motivationsforscherin Carol Dweck, Professorin für Psychologie, USA. 

 

(2015) American Psychological Association: "Ist dir klar, dass du schlauer werden kannst, so macht dich diese Vorstellung schließlich erfolgreicher, da du besser arbeiten und durchhalten kannst!"

Die Ansicht, dass Intelligenz formbar und veränderbar ist, führt zu besseren akademischen Leistungen. Dies vor allem im Falle von Menschen mit negativem Selbstbild oder auch Opfer von Stereotypen. Schüler, die dies lernten, verbesserten ihre Leistungen gegenüber Schüler mit der Vorstellung Intelligenz sei eine feste Größe. Außerdem maßen sie ihrem Lernen mehr Bedeutung bei und waren motivierter. (... weil ermutigter?!)

 
Jo Boaler Mathe Mindset

(05/2015) Stanford University setzt sich für Schüler ein

Wir stecken in einer Mathekrise. Schüler bekommen den Eindruck vermittelt, dass es in Mathe um Leistung geht. So entwickeln sie die Vorstellung, dass sie das nicht schaffen können. Neben ihrem Buch weist Jo Boaler, Stanford University USA, in Interviews und Artikeln gern auf die Ergebnisse ihrer Untersuchung hin: weniger gute Ergebnisse hatten gerade jene Schüler erzielt, die sich beim Lernen am meisten auf Auswendiglernen konzentriert hatten. Deren Vorstellung war es, dass in Mathe viel auswendig zu wissen sei. Es wurde aber schnell schwierig für sie, wenn es um Lösungsideen oder Anwendung ging. Eine mathematisch kompetente Person kann auch einmal etwas faktisches vergessen, aber durch ihr grundsätzliches mathematisches Verständnis kann sie dennoch eine Antwort entwickeln.

 

"Rechenschwäche gibt es nicht" (SPEKTRUM 10/2013) 

Kinder sind sehr unterschiedlich. Als Gesellschaft zwingen wir sie aber alle dazu, gleichermaßen die Schule zu besuchen. Damit unterliegt die Schule eigentlich der Verpflichtung, den Stoff so zu lehren, dass alle diese unterschiedlichen Kinder ihn sich auch aneignen können. Diese Verpflichtung erkennen viele Lehrer und die Bildungsadministrationen jedoch nicht. Man tut so, als ob die Schüler eine "Bringpflicht" hätten, so in die Schule zu kommen, wie die Pädagogen sie gern hätten. Wer am Ende nicht passt, wird als unbegabt abgeschrieben.

 

Diagnose Rechenschwäche: "Ich will, dass jedes Kind rechnen lernt" (Spiegel 10/2013)

Wenn Kinder schlecht rechnen, heißt die Diagnose schnell Dyskalkulie. Mathedidaktiker Wolfram Meyerhöfer hält die Unfähigkeit für ein erfundenes Leiden - und weist im Interview Wege für Schüler, die sich mit Mathe schwertun.

 

"Denken statt rechnen: Die Wahrheit über Mathe" (Spiegel 01/2012)

Viele Menschen verwechseln Mathematik mit Rechnen, doch das Hantieren mit Zahlen und Formeln macht nur einen kleinen Teil des Fachs aus. Mathematik bedeutet vor allem kreatives Denken. Es ist ein großes Abenteuer für den Kopf - von dem wir in der Schule oft nur wenig mitbekommen.

 

"Was machen Mathelehrer eigentlich falsch?" (2011) Süddeutsche Zeitung - SZMagazin Heft 22

Kein Schulfach ist so am Ende wie die Mathematik. Sozialforscher von Forsa ermittelten, dass ein Fünftel aller Schüler im »letzten Zeugnis in Mathe mit einer Vier oder schlechter benotet wurde«. Mathematik, das Angstfach. In keinem Fach können Lehrer die Schüler besser auflaufen lassen als in Mathematik. Und Schüler werden im Matheunterricht leider zu oft abgehängt, da Mathe ein Fach st, in dem das Verständnis stark aufeinander aufbaut.

 

(03/2008) Bill Gates bestätigt mangelnde Schulqualität als Risiko für die Zukunft der USA

Gates setzt sich für qualitative Bildung an öffentlichen Schulen ein. Er sagt, die USA werde den Erfolg und damit den Wohlstand des Land langfristig nicht erhalten können, wenn nicht entsprechend gut ausgebildete, engagierte Bürger nachwachsen. Der Erfolg und Wohlstand der USA basiere heute auf Innovation und Technologie. Um dies zu erhalten und auszubauen, werden mathematisch kompetente Bürger dringend benötigt, die wichtige Berufe für das Land übernehmen können. Sollte die USA dabei versagen, seine jungen Menschen entsprechend sinnvoll in mathematischer, wissenschaftlicher und technologischer Hinsicht zu bilden, dann werde sie zurückfallen im globalen Geschehen. Bereits heute seien wichtige Stellen unbesetzt. Dies müsse sich alsbald ändern, wenn man viele sowie gut bezahlte Arbeitsplätze schaffen und erhalten wolle. Er drängte die Politik dazu, Qualität und Erfolg der Lehre messbar zu machen und gezielt zu fördern.

 

"Mathe kann doch Jeder" (Die Zeit 01/2002)

Mit Ideen jonglieren. Muster begreifen, sprechen, Euclid verstehen - ist alles dieselbe Kunst. "Es gibt kein Mathematik-Gen", fühlt sich Keith Devlin gleich zu Beginn verpflichtet klarzustellen, dafür gebe es aber sehr wohl eine "angeborene Fähigkeit zum mathematischen Denken". Und die, das ist die gute Nachricht, besitzen selbst die größten Zahlenphobiker: "Praktisch jeder" habe das nunmehr in Anführungszeichen gesetzte "Mathe-Gen".