NAchteilsausgleich bei Rechenproblemen

individuelle Hilfe durch "abfedern" der Lernsituation

Bestehen besondere Schwierigkeiten beim Rechnen bzw. im Mathe-Unterricht, offizielle Diagnose Dyskalkulie? Dann sollte mit der Schule über einen Nachteilsausgleich gesprochen werden, um diesen möglichst frühzeitig und genau zu beantragen.

 

Ein Nachteilsausgleich soll nicht vereinfachen oder bevorzugen, sondern den Lerndruck mindern.

Die vereinbarten Maßnahmen sollen dem Kind gerade so viel entgegen kommen, dass es sich
wieder an Mathe-Aufgaben heranwagen und kleine Erfolgserlebnisse erleben kann.

 

Ein Nachteilsausgleich muss unbedingt Hand in Hand gehen mit einer gezielten, individuellen Lernförderung.

Nur in dieser Kombination kann der Lernweg geebnet werden für gelingendes Mathelernen und
für eine weitere Teilhabe am Unterricht. 

 

Mit Blick auf das betroffene Kind, können parallel zu einer professionellen Lernförderung sinnvolle Maßnahmen zum Nachteilsausgleich mit der Schule vereinbart werden. Ihre Auswahl für das Kind sollte dazu beitragen, dass es gezielt nachholen und üben kann, dass es schrittweise Lernen, seine Kompetenzen entwickeln und zeigen kann. Diese grobe Liste möglicher Maßnahmen soll deutlich machen in welche Richtung gedacht werden kann, um eine individuell sinnvolle Vereinbarung zu treffen:

  • Nutzung zusätzlicher Materialien in Unterricht und bei Arbeiten (Anschauungsmittel, Merkhilfen)
  • zeitlicher Zuschlag bei Arbeiten
  • alternative Leistungs- und Prüfungsformate
  • Aufgaben vorlesen und Verständnisfragen zu Aufgaben zulassen
  • Anpassung der Hausaufgaben, Arbeitsaufträge, Prüfungsaufgaben

Der Landesverband Niedersachsen stellt hier eine umfassende Broschüre zum Thema zur Verfügung. Auf Seite 23 findet sich eine Check-Liste zur Umsetzung des Nachteilsausgleichs.

 

Wichtig bleibt der "normale" Mathe-Unterricht! Vereinbarte Maßnahmen zum Nachteilsausgleich ergänzen den heute üblichen differenzierenden Unterrichtens. Dieser ist nämlich alltäglich derart gestaltet, dass er allen und jedem Schüler im regulären Unterrichtsalltag gelingende Lernchancen bietet. Jedes Thema, jede Übung, jeder Austausch wird so dargeboten und moderiert, dass von individuell unterschiedlichen Lernständen aus, mit individuellen Fähigkeiten und differenziert wirksamen Hilfsmitteln gearbeitet werden kann.

 

Wichtig zu wissen ist allerdings, dass nachteilsausgleichende Maßnahmen in Mathematik nur individuell und gezielt vereinbart werden. Die gesamte schulische Laufbahn und auch der spätere Lebens-/ Berufsweg ist verwoben mit mathematischen Kompetenzen. Der Nachteilsausgleich dient einer vorübergehenden Entlastung, damit der Schüler in dieser Zeit die Kraft und Motivation findet, die unverzichtbaren mathematischen Kompetenzen ohne weiteren Druck und mit zusätzlicher Unterstützung erarbeiten zu können. Das Wichtigste ist und bleibt: frühe und wirksame Förderung zum Aufbau der arithmetischen Grundkompetenzen.

 

Zur Handhabung des Nachteilsausgleichs gibt es in jedem Bundesland eigene Regeln. Hier einige Links: